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Trend zeigt nach oben, wie lange kann das gut gehen?

Trend zeigt nach oben, wie lange kann das gut gehen.

Von Armin Gemmrich

Der Trend der Durchschnittstemperaturen seit 1881 zeigt laut dem Deutschen Wetterdienst im Jahresdurchschnitt einen Anstieg von 1,5 Grad, im Frühling von 1,6 Grad bis heute.

Deutlich wird dies an der aktiven Natur. Einige Zugvogelarten sind bereits zurückgekehrt. Die in Deutschland über Winter anwesenden Vögel sind bereits in balzender Frühlingsstimmung. Sehr deutlich wird die Wirkung der ungewöhnlich warmen Tage seit Beginn des Jahres 2020 bei Pflanzen. So blüht der Acker-Gelbstern dieses Jahr bereits 4 Wochen früher als 2013. Und das Jahr 2013 war auch deutlich wärmer als die Jahre zuvor. Die Natur erwacht früher aus ihrer Winterruhe. Für uns Menschen eine angenehme Erfahrung. Wenn da nicht die Angst wäre, dass ein später Frost wieder alles zerstören könnte. Im Grunde genommen profitieren wir in Deutschland und Mitteleuropa von den mediterranen Klimaverhältnissen. Weniger verbrauchte Heizenergie mindert den Ausstoß von klimaschädigen Treibhausgasen. Weniger Winterkleidung schont die Haushaltskasse. Die seit Jahren hohe Weinqualität der deutschen Weine erfreut die Genießer. Wo liegt der Nachteil und wo sind die Grenzen.

Im Pariser Klimaschutzabkommen einigten sich vor 5 Jahren 195 Nationen auf ein langfristiges Ziel, den Anstieg der weltweiten Durchschnittstemperatur auf deutlich unter 2 °C gegenüber vorindustriellen Werten zu begrenzen und das Ziel, den Anstieg auf 1,5 °C zu begrenzen, da dies die Risiken und Folgen des Klimawandels deutlich vermindern würde. Die EU will neuerdings im sogenannten „green deal“ wirtschaftliche Anreize schaffen, damit das Ziel, bis 2050 Klimaneutralität umzusetzen, wahrscheinlicher wird. Aktualisiert werden die Klimaziele der EU. Die Treibhausgasemissionen sollen bis 2030 dann um 50 bis 55 Prozent (statt der bisherigen 40 Prozent) reduziert werden.

Die Erderwärmung darf die 2 Grad nicht überschreiten, sonst besteht die Gefahr, dass es zu Kettenreaktionen kommt. Wissenschaftler und Klimatologen sprechen vom Kipppunkt. Gefährliche Kettenreaktionen können dann zu einer heißen Phase auf unserm Planeten führen mit verheerenden Folgen. Damit es dazu nicht kommt, muss jeder sofort aktiv werden und klimaschonend leben. Sonst verlieren wir die Vorteile der mediterranen Verhältnisse und steuern in die Katastrophe.

Wir wollen den Acker-Gelbstern auch in Zukunft in unsern Weinbergen strahlen sehen.

Der seltene Acker-Gelbstern (Gagea villosa) ist eine kleine, ausdauernde Zwiebelpflanze, die zwischen März und Mai an Wegrändern, auf Äckern und Grasland und in den Weinbergen ihre strahlenden goldgelben Blüten zeigt. Sie ist wärmeliebend und zählt zu den gefährdeten alten Wildpflanzen.

Strategie gegen die zunehmende Trockenheit im Weinberg

Strategie gegen die zunehmende Trockenheit im Weinberg

von Armin Gemmrich

Dem Klimawandel mit seiner globalen Temperaturerhöhung verdanken wir in Deutschland Verhältnisse wie im Mittelmeerraum, was dem Weinbau zugutekommt. Die Weinqualität war nie so gut wie in den letzten 10 Jahren. Allerdings haben die letzten Jahre auch gezeigt, dass bei zunehmenden Temperaturen die Bodenfeuchtigkeit an die Grenzen gerät.  Da davon auszugehen ist, dass die Erderwärmung nur langfristig zu stoppen ist, wenn es überhaupt gelingt, so müssen heute Strategien entwickelt werden, die trotz extremer Trockenheit in den Sommermonaten den Ertrag und die Qualität für einen nachhaltigen Weinbau ermöglichen. Drei Ansatzpunkte sind denkbar: Bewässerung, Begrünung und neue Rebsorten.

Bewässerung Die Tröpfchenbewässerung ist die beste Wahl, um die negativen Folgen der Trockenheit zu vermeiden. Doch fehlt es meistens an der Infrastruktur und vor allem am Wasser.

Bodenbedeckung durch Begrünung Die Begrünung wird oftmals als Konkurrenz zur Rebe angesehen. Sie hat aber viele positive Auswirkungen auf den Wasserhaushalt. Die Aufnahme vom Regen wird erleichtert, insbesondere bei Starkregen. In Hanglagen verzögert eine Begrünung den Abfluss ins Tal. Ein begrünter Boden verdunstet weit weniger Wasser als ein offener Boden. Darüber hinaus bildet eine Begrünung die Grundlage für ein stabiles und langfristiges Ökosystem im Weinberg. In Bezug zum Klimawandel und zunehmender Dürre stellt eine artenreiche Dauerbegrünung die beste Hilfe für unsern Weinbau dar.

Trockenresistente Rebsorten Die Rebe ist eine wärmeliebende Pflanze. Auf der Nordhalbkugel unserer Erde sind zwischen dem 30. und 50. Breitengrad und auf der Südhalbkugel zwischen dem 40. Und 50. Breitengrad optimale Bedingungen für die Pflanze und damit auch für den Weinbau. Deutschland liegt also an der nördlichen Grenze. Durch den Klimawandel verschiebt sich diese Grenze weiter nach Norden. Weinbau in England und Skandinavien breitet sich immer weiter aus. Die Veränderungen belegt der sogenannte Huglin-Index.  Dieser erfasst die Temperaturen über der Schwelle von 10 Grad und summiert diese von April bis September zu einem Wärmeindex. Hohe Werte zeigen günstige Bedingungen für wärmeliebende Rebsorten an. Das bedeutet, dass in Deutschland zunehmend die mediterranen Rebsorten wie Chardonay, Sauvignon blanc, Merlot und Cabernet franc die einheimischen Sorten Müller-Thurgau, Trollinger und Riesling ersetzen werden. Der Huglin-Index bezieht sich allerdings nur auf die thermischen Werte und nicht auf die Wasserverfügbarkeit. Daher sollte bei Neupflanzungen besonders auf trockenresistente Unterlagsreben geachtet werden. Hier ist eine Auswahl schwierig, weil einerseits noch wenig Erfahrungen mit trockenresistenten Unterlagssorten in Deutschland vorliegen und das Angebot noch erweitert werden kann. Eine Entscheidungshilfe kann die beiliegende Liste sein.

Empfehlungen sind schwierig, da außer der Toleranz gegenüber Trockenheit auch die Bodenart und die Lage eine entscheidende Rolle spielen.

Ein zukunftsfähiger Weinbau in Deutschland wird durch den Anbau von neuen Rebsorten auch bei zunehmenden Temperaturen und Trockenheit weiterhin möglich sein. Eine artenreiche Begrünung mindert den Schaden.

Download Liste trockenresistente Unterlagen

Einteilung verschiedener Rebsorten hinsichtlich ihres Wärmebedarfs nach dem Huglin-Index


(Pisa für Norditalien, Alghero auf Sardinien, Eisenstadt im Burgenland in Österreich, Geisenheim in der Pfalz und Potsdam für Norddeutschland)

Nachhaltiger Wein – Verantwortung im Glas

Nachhaltiger Wein – Verantwortung im Glas

von Jana Alpaslan

Nachhaltig. Wir lesen und hören dieses Wort mittlerweile fast täglich, in den unterschiedlichsten Zusammenhängen. Und nun also auch nachhaltiger Wein? In diesem Blogpost erläutern wir, was nachhaltiger Wein ist und wie er sich zu konventionell produziertem Wein unterscheidet.

Nachhaltig ist kein geschützter Begriff, nur, weil also nachhaltig auf dem Etikett steht, ist nicht unbedingt nachhaltiger Wein in der Flasche. Deswegen sollten Verbraucher*innen umso aufmerksamer sein und Werbeversprechen stets hinterfragen.

Nachhaltig bedeutet, dass alle drei Dimensionen, also Ökologie, Ökonomie und Soziales gleichwertig betrachtet werden. Beim nachhaltigen Weinanbau wird zunächst auf eine ökologisch einwandfreie Anbauweise geachtet. Orientierung bietet hier die Biolandwirtschaft, beispielsweise zertifiziert durch Bioland, Demeter, das EU-Bio-Siegel, Naturland, Biodyvin und Ecovin (Alnatura, 2020). Hierbei dürfen geringe Mengen an Schwefel und Kupfer eingesetzt werden. Umweltschädliche chemische Pflanzenschutzmittel sind grundsätzlich verboten. Das hat mehrere Vorteile gegenüber konventionellem Wein: zum einen gelangen die Stoffe nicht an Pflanzen, in den Boden, das Grundwasser und zerstören Kleinstlebewesen, die wichtig für die Biodiversität sind. Ebenso bedeutet der Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel auch, dass Menschen nicht mit schädlichen Stoffen in Verbindung kommen – was uns zur sozialen Dimension bringt.

Ein nachgewiesen nachhaltig produzierter Wein wird sozial gerecht hergestellt. Das bedeutet, dass die Arbeitskräfte, die an der Produktion beteiligt sind, fair entlohnt werden. Ebenso engagiert sich das Unternehmen in der Gesellschaft und bietet seinen Mitarbeiter*innen die Möglichkeit, sich ehrenamtlich zu engagieren.

Schlussendlich muss ein nachhaltiger Wein auch ökonomisch tragfähig produziert werden. Ein Unternehmen wirtschaftet nur dann nachhaltig, wenn es stabil, liquide und rentabel wirtschaftet. Bei der Produktion von geprüft nachhaltigem Wein ist ein Managementsystem vorhanden, welches Schwachstellen frühzeitig aufdeckt. Dies wiederum führt zur Kostenersparnis. Auch das trägt dazu bei, dass das Unternehmen nachhaltig wirtschaftet.

Bei der Frage nach nachhaltigem Wein, der auch tatsächlich so produziert wurde und nicht nur mit Werbeversprechen lockt, helfen Zertifikate und Siegel. Auch hier sollten Konsument*innen aufmerksam sein und genau hinsehen – welche Voraussetzungen schreibt das Zertifikat vor? Durch wen wird es vergeben und wie werden die Voraussetzungen überprüft? Ein Beispiel für ein verlässliches Siegel ist FairChoice. Das erste Nachhaltigkeitssiegel für Wein in Deutschland ist wissenschaftlich fundiert und wurde in der Praxis erprobt und getestet. Konsument*innen erhalten Transparenz.

Bei der nachhaltigen Weinproduktion wird das große Ganze betrachtet. Es geht nicht nur darum, einen wohlschmeckenden, qualitativ hochwertigen Wein herzustellen. Vielmehr wird bei der Produktion von nachhaltigem Wein auf deren Auswirkungen auf den Status quo und vor Allem auf nachfolgende Generationen geachtet. Die Nachfrage nach nachhaltigen Lebensmitteln steigt langsam, aber kontinuierlich an (Nachhaltiger Warenkorb, 2020). Winzer*innen die jetzt schon nachhaltigen Wein produzieren bzw. ihre Produktion auf Nachhaltigkeit umstellen, können die wachsende Nachfrage daher von Beginn an bedienen. Das bedeutet nicht nur ökonomischen Gewinn, sondern gleichzeitig etwas für die Umwelt und nachfolgende Generationen zu tun – für eine Zukunft, von der alle etwas haben.

Quellennachweise: Alnatura (2020). Was ist Biowein?, abgerufen am 13.02.2020,  https://www.alnatura.de/de-de/kochen-und-geniessen/rund-um-den-wein/kleine-weinschule/was-ist-bio-wein.
Nachhaltiger Warenkorb (2020). So gelingt nachhaltiger Konsum, abgerufen am 14.02.2020, https://www.nachhaltiger-warenkorb.de/nachhaltiger-konsum/so-gelingt-nachhaltiger-konsum/

Klimawandel, was tut die Weinbranche dagegen?

Was kann die Weinbranche gegen den Klimawandel tun?

Wir alle wissen es: die Weinbranche ist besonders vom Klimawandel betroffen. Die Verbraucher*innen freuen sich über die immer bessere Qualität der deutschen Weine und über das zunehmende Angebot an internationalen Sorten. So wie die anpassungsfähigen Sorten Merlot, Syrah und Chardonnay aus regionaler Produktion. Auf der anderen Seite sind die Weine immer alkohollastiger. 14 Prozent Alkohol sind heute Standard und Weine mit einem Alkoholgehalt unter 12 Prozent sind immer seltener zu finden. Der höhere Zuckergehalt der Weintrauben hat einen höheren Alkoholwert zufolge.

Für die deutschen Winzer*innen hat der Klimawandel derzeit Vor- und Nachteile. Zu den Vorteilen zählen die bessere Qualität der Weintrauben, die Erweiterung des Sortenspektrums und die Chance für noch mehr Innovation. Doch dem gegenüber stehen gewaltige Nachteile. Die wärmeren Tage verändern die Entwicklung der Reben und damit steigt die Gefahr der Schäden durch Spätfrost. Die Bildung von Inhaltsstoffen der Weintraube sind temperaturabhängig, was am Beispiel des Säure- und Zuckergehaltes deutlich wird. Der gewohnte Charakter der Weine verändert sich. Der Riesling schmeckt anders als vor zehn Jahren. Continue reading

Klimawandel, Klimaschutz, Klimakrise?

Wieso die richtige Kommunikation so wichtig ist

Von Jana Alpaslan

Beinahe jeder Stuhl war gestern Abend am 09. Oktober besetzt, als das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg zu seiner Anstöße-Gesprächsreihe einlud. Zu Gast waren dieses Mal die Journalistin Dr. Susanne Götze und der Jugendbeirat der Nachhaltigkeisstrategie Baden-Württemberg und es ging um den Klimawandel, oder besser gesagt, die Kommunikation desselbigen.

Nach begrüßenden Worten des Staatssekretärs im Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg, Dr. André Baumann, kam Frau Dr. Götze auch direkt zur Hauptaussage ihres Vortrages: Wie schaffen wir es, den Klimawandel zu kommunizieren und damit zum Handeln anzuregen? Wie schon im Anstöße-Vortrag von Wettermoderator Sven Plöger ging es hauptsächlich darum, den Klimawandel so zu kommunizieren,  dass die Gefahren dessen zwar nicht unterschätzt, aber auch nicht so angsteinflößend kommuniziert werden, dass sie lähmend wirken.

Zahlen und Fakten sind elementare Bestandteile der Klimawandeldiskussion, aber es geht um mehr, als das bloße Verstehen. Was die Kommunikation nicht unbedingt einfacher macht, sind die Überbringer*innen der Fakten: Wissenschaftler*innen, die zwar Profis auf ihren Fachgebieten sind, aber eben nicht unbedingt PR-Profis sind. Aber wie sollen wir denn nun den Klimawandel vermitteln, wenn wissenschaftliche Fakten notwendig, aber nicht ausreichend sind? Dr. Götze setzt auf Fakten, verknüpft mit positiven Erzählungen, auf Schutz im Gegensatz zu Zerstörung. Sie plädierte dafür, miteinander zu reden und Kommunikationsräume und –formate zu schaffen. Passend hierzu folgte im Anschluss an den Vortrag die Podiumsdiskussion mit Frau Dr. Götze, Staatssekretär Dr. Baumann und zwei Vertreter*innen der Fridays-For-Future-Bewegung. Auch Interessierte aus dem Publikum konnten mitdiskutieren. Hierbei ergab sich wenig Neues oder nicht bereits Bekanntes – leider, denn obgleich das Panel diskussionsfreudig war, kam eine richtige Diskussion, möglicherweise aus Zeitmangel, kaum zustande. Dennoch – ein Vortrag, der neue Denkanstöße für die Klimawandeldiskussion geliefert hat.

Info + Service


Veranstaltungen

Wie kann Nachhaltigkeit in einem Weinbaubetrieb genutzt werden?

Im Rahmen des Weiterbildungsprogrammes „Verbesserung der Wirtschaftsleistungen sächsischer Weinbaubetriebe“ findet am 28. November 2018 im Schloss Wackerbarth/Sachsen ein Workshop unter dem Thema „Nachhaltigkeitsmanagement, der Erfolgsfaktor für die sächsische Weinwirtschaft“ statt. Referent: Prof. Armin Gemmrich, Deutsches Institut für nachhaltige Entwicklung an der Hochschule Heilbronn e.V. (DINE).

Anmeldung hier

Ethiktag und Verleihung des Nachhaltigkeitspreis der Hochschule Heilbronn

Am 9. November 2018 wird der von der Technischen Akademie Heilbronn gestiftete Nachhaltigkeitspreis im Rahmen der Ethiktagung verliehen.

Ökonomie und Ethik. Künstliche Intelligenz: Status, Chancen, Risiken

Anmeldung bitte unter https://www.hs-heilbronn.de/ethiktagung.
Flyer hier.


Aktuelles

Stoppt den Klimawandel

Es ist geschafft, die Chancen für einen Stopp der globalen Erwärmung sind gestiegen.

Nachdem sich im Dezember 2015 in Paris die ganze Welt geeinigt hat den Klimawandel zu stoppen, ist der Weltklimavertrag am 4. 11. 2016 in Kraft getreten nachdem genügend Staaten ihn von ihren Parlamenten abgesegnet haben.

Die erste UNO-Klimakonferenz fand 1995 in Berlin statt, doch ist Deutschland heute noch weit davon entfernt, die gesteckten Ziele zu erreichen. Eine aktuelle Studie der Energy Watch Group und ASPO Deutschland „Deutsche Klimapolitik – vom Vorreiter zum Bremser“ weist nach, dass der von der Bundesregierung vorgegebene, nationale Emissionsminderungspfad seit 2010 in jedem Jahr überschritten wurde. Besonders die Sektoren Straßenverkehr, Elektroenergie und Landwirtschaft sind an der Überschreitung beteiligt.

Ausführliche Informationen zum Klimawandel in Deutschland sind in dem im November erschienen Buch „Klimawandel in Deutschland Entwicklung, Folgen, Risiken und Perspektiven“ zusammengestellt.

126 Autoren aus ganz Deutschland äußern sich zu Themen wie bereits beobachtete und zukünftige Veränderungen, Wetterkatastrophen und deren Folgen, Projektionen für die Zukunft und Risiken. Die Experten stellen außerdem Handlungsoptionen dar.

„Klimawandel in Deutschland“ ist als Open Access Publikation frei verfügbar.

Klimaneutraler Wein aus dem Remstal

Gelebte Nachhaltigkeit, Weingut Bernhard Ellwanger leistet seinen Beitrag zum Klimaschutz

Das Familienweingut Bernhard Ellwanger aus Weinstadt-Großheppach, bekannt durch seine hochwertigen Weine, leistet seinen Beitrag zum Klimaschutz: ab 2018 sind alle Weine auch klimaneutral. Die nicht vermeidbaren Treibhausgas-Emissionen wurden durch ein Klimaschutzprojekt in Brasilien ausgeglichen, das die VCS-Kriterien (Verified Carbon Standard) für den freiwilligen Emissionshandel erfüllt.

Damit ist Ellwanger das dritte Weingut in Deutschland, das eine Bilanz der klimaschädlichen Gase erstellt hat und die nicht vermeidbaren Emissionen in einem zertifizierten Projekt kompensiert hat. Vorreiter sind das nachhaltige Weingut Hormuth in der Pfalz und das Staatsweingut Meersburg.  Das Deutsche Institut für nachhaltige Entwicklung an der Hochschule Heilbronn hat das Projekt „klimaneutraler Wein“ wissenschaftlich begleitet. Am 17. Oktober 2018 hat Staatssekretär Dr. Andre Baumann vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft das Zertifikat „Klimaneutrales Weingut“ überreicht. Dem Weinliebhaber stehen ab sofort Remstaler Weine zur Verfügung, die aus kontrolliert nachhaltiger Produktion stammen und auch klimaneutral sind. Genuss und Verantwortung vereint in einem Glas.

Kalifornischer Wein zertifiziert nachhaltig

Im letzten Jahr hat sich die Zahl der zertifiziert nachhaltigen Weinberge nahezu verdoppelt. Laut Jahresbericht 2017 der California Sustainable Winegrowing Alliance (CSWA) sind über 100 Weingärten und 127 Kellereien inzwischen zertifiziert. Im größten Weinbaugebiet der USA mit über 243 000 ha Rebfläche werden 22% nachhaltig bewirtschaftet. Von den 34 Millionen Hektoliter Wein, der in Kalifornien erzeugt wird, kommen 25 Million Hektoliter, das sind 74%, aus zertifiziert nachhaltigen Kellereien.

Nachhaltigkeit kann also auch unter der neuen Regierung der USA weiter praktiziert werden.

Die CSWA wurde 2003 gegründet mit dem Ziel, die nachhaltigen Weinbaupraktiken bei den Winzern zu fördern und in der Wirtschaft umzusetzen. Durch das Versprechen, jedes Jahr etwas mehr Nachhaltigkeit umzusetzen, hat der kalifornische Weinbau seine Zukunft gesichert. Vorbildlich!

Augenwischerei oder Verantwortung?

Augenwischerei und greenwashing wurde dem Betreiber des Weingutes Alfons Hormuth in der Pfalz vorgeworfen, als er seinen ersten klimaneutralen Wein auf dem Markt brachte.  Doch er nutzte die einmalige Gelegenheit und klärte seine Kunden auf. Nun sind sie anderer Meinung. Ein gutes Beispiel für Kundenbindung.

Beim Round-Table 2016 – vom DINE angeboten und vom Weingut Bernhard Ellwanger im Remstal organisiert – berichte Andreas Hormuth auch davon, dass er neue Kunden gewonnen hat. Zum Beispiel bietet ein bekanntes Hotel seinen klimaneutralen Wein an. Die Frage nach der Verantwortung dürfte damit beantwortet sein.

Das DINE begleitet Unternehmen auf dem Weg zur Klimaneutralität.

In Deutschland sind derzeit 3 Weingüter klimaneutral zertifiziert: Weingut Alfons Hormuth, Staatsweingut Meersburg, Weingut Bernhard Ellwanger.Kontakte: http://www.alfons-hormuth.de/index.php/aktuelles; http://www.weingut-ellwanger.com/; https://staatsweingut-meersburg.de;

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